Fabulous Samarkant

Im Alter von 1,5 Jahren waren seine Aussichten in den Spitzensport zu kommen oder überhaupt als Reitpferd dienen zu können mehr als gering. Er konnte nur mit Mühe traben, konnte nicht mit gesenktem Kopf gehen und er ist sehr häufig hingefallen, weil er sich einfach nicht ausbalancieren oder mit der Hinterhand abstützen konnte.

Es war wohl vorgesehen, dass ich das mitbekam und er im Alter von 2,5 Jahren zu mir kommen durfte. Wir verabredeten, dass ich keine „Reitbedingung“ an sein Leben in meiner Obhut knüpfe. Ich liebe ihn, er erfüllt meine Seele mit Freude und öffnet immer wieder mein Herz und führt mich zurück zu dem, was wirklich wichtig ist. Seine Lebensfreude und Leichtigkeit sind mir ein Vorbild. Er hat sich nie als krank angesehen und ist einfach an allem interessiert, mutig und neugierig, verspielt, hellsichtig und super intelligent und eine sehr sehr weise Seele. Ich sehe in ihm durchaus auch einen Lehrer, indem er mich spiegelt, oder mir stur sagt, was er möchte und was nicht und dass ich bitte schön hinhören oder hinsehen soll und nicht einfach mein Ding machen soll. So erinnert er mich immer wieder daran, dass er ein eigenständiges Wesen ist und ich nicht einfach so in seine Räume eindringen und über ihn bestimmen soll. Er fordert mich auf, Lösungen zu finden, die zum Wohle aller Beteiligten sind und so übe ich mich in meiner Ausrichtung auf Win-Win-Situationen. Damit unterstützt er mich in meiner eigenen Entwicklung noch viel viel bewusster und feiner zu werden.

Im ersten Winter musste er noch nachts in eine Box, damit sein Körper sich erholen konnte. Er selbst wollte jedoch immer raus und unter Seinesgleichen, spielen und leben. Also kam er im Sommer 2018 in einen Offenstall mit zwei weiteren Wallachen, so dass er schon etwas mehr Bewegungsmöglichkeiten hatte. Ich konnte mich dort sehr gut um ihn kümmern und im Winter eindecken, damit er seine Kraft eher für sich selbst als einfach nur zum warm halten nutzen konnte. Natürlich waren Fütterung, Bewegung, Hufpflege, Zusatzmittel und Therapien immer ein Thema und sind es selbstverständlich heute noch.

Im Frühjahr 2020 habe ich einen wunderschönen Offenstall mit Paddocktrail und zusätzlicher Sommer- und Winterweide gefunden. Hier lebt er nun in einer 9-12 köpfigen Gruppe mit 24 h Heu, immer Zugang zu frischem Wasser aus einer voluminösen Balltränke am Boden sowie zu zwei großen Strohbetten im festen Stallgebäude. So wächst und gedeiht er weiter (er ist mittlerweile bereits 1,80 cm hoch) und zeigt mir deutlich, dass er noch Zeit braucht.

Auch ich erlebe hier eine neue Form des Miteinanders, des Gebens und auch Nehmens, sowie eine sehr schöne offene und konstruktive Atmosphäre. Vermutlich das Beste, was man auf dreidimensionaler Ebene finden kann.

Und doch entwickeln wir uns beide weiter und wünschen uns dafür noch viel mehr Raum, Freiheit, Frieden, bewusste Wahrnehmung, Miteinander und Unterstützung der Natur und der Naturwesen. Einen Ort, in dem die freie feinstoffliche Wahrnehmung, wahre Gefühle und die Liebe ganz klar regieren und der Verstand einfach nur ein Hilfsmittel ist und nicht mehr die Verantwortung trägt und Entscheidungen fällt. Im Idealfall ein Ort, in dem Mirkoorganismen am Aufbau neuen Lebens ebenso bewusst eingebunden und wertgeschätzt werden wie all die feinstofflichen Wesen, die uns und die Erde in unserer Schwingungserhöhung unterstützen. Also einen Ort, der sich bereits im Aufschwung in die Mehrdimensionalität befindet und aus der Dreidimensionalität mit ihren begrenzten Möglichkeiten aufgestiegen ist.